Edelstahl beizen
gemäß DIN EN 2516 und verschiedenen Werksnormen
Das Beizen erhöht die Widerstandsfähigkeit von Edelstahl. Edelstahl verdankt seine Korrosionsbeständigkeit einer mikroskopisch dünnen chromoxidreichen Passivschicht, die durch die chemische Oxidation des Chroms und Nickels an der Oberfläche bei gleichzeitiger Entfernung von Eisen entsteht.
Beizen schützt Edelstahl durch eine Passivschicht
Der Schutz des Edelstahls entsteht durch das Entfernen von schädigenden Stoffen. Voraussetzung für die Bildung einer fehlerfreien und wirksamen Passivschicht ist eine saubere, metallisch reine Oberfläche, sodass sich die Passivschicht mit dem Sauerstoff der Atmosphäre innerhalb mehrerer Tage bildet oder durch eine zusätzliche Passivierung direkt nach dem Beizen erfolgt.
Das Beizen entfernt die Verunreinigungen der Schweißnähte und Oxidschichten, Anlauffarben und Fremdrost sowie die durch mechanische Bearbeitung in die Oberfläche eingepressten metallischen Bestandteile und Oberflächenstörungen (z.B. organische Verunreinigungen, welche die Ausbildung einer einwandfreien Passivschicht verhindern). Der Abtrag beim Tauchbeizen beträgt 1 – 3 µm in der Zeit von einigen Minuten bis einigen Stunden. Die Bearbeitungszeit hängt von den Verfahrensparametern wie z.B. Temperatur, Konzentration und den verwendeten Säuregemischen ab.
Ein unsachgemäßes Beizen führt zum Überbeizen durch einen Angriff auf die Korngrenzen und das Material wird nachhaltig geschädigt (interkristalline Korrosion).
Da beim Beizen abgetragen und keine Schicht aufgebracht wird, werden keine weiteren Stoffe in den Umlauf gebracht.
Vorteile des Edelstahl – Beizens auf einen Blick:
- Erhöhung der Korrosionsbeständigkeit
- Entfernung von Verunreinigungen
- Kostengünstiges Verfahren
- Reach – Rohs konform